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- Veröffentlicht am Montag, 01. Dezember 2014 20:32
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Hans Joachim Kujath
Regionale und überregionale Netzwerke
Neue Organisationsformen in der wissensbasierten Wirtschaft
1. Einleitung
2. Dynamiken von Innovationsprozessen als Herausforderung
2.1 Innovationen durch kumulative Wissensanreicherung
2.2 Innovationen durch Kombination verteilten Wissens
3. Vier Governance-Formen der Gewinnung verteilten Wissens
3.1 Marktbeziehungen
3.2 Unternehmenshierarchien
3.3 Kooperationsnetzwerke
3.4 Wissens- und Praktikergemeinschaften
4. Region als Ort der Verarbeitung global verteilten Wissens
4.1 Begrenzte regionale Absorptionsfähigkeit verteilten Wissens
4.2 Typen regionaler Entwicklungspfade und Verflechtung
5. Regionalpolitische Schlussfolgerungen
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Mit der wachsenden Bedeutung von Wissen in allen gesellschaftlichen Bereichen verliert das Modell der „Industriegesellschaft“ an Bedeutung und wird durch ein Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell ersetzt, in dem die Kreativität menschlichen Handelns, die Organisation von Lernprozessen, die systematische Produktion von Wissen und die Auflösung der hierarchischen Arbeitsteilung immer wichtiger werden. Für diese sich in den letzten zwei Jahrzehnten beschleunigende Entwicklung hat sich der Begriff „Wissensgesellschaft“ durchgesetzt, deren Kern die „wissensbasiere Wirtschaft“ oder „Wissensökonomie“ ist.
Damit wird nicht unterstellt, in der Vergangenheit habe Wissen keine Rolle gespielt, sondern vielmehr zum Ausdruck gebracht, dass heute systematischer mit Wissen umgegangen wird, sowie die aus Wissen folgenden Handlungen bewusster ausgeübt werden. Das findet seinen Niederschlag im gestiegenen gesellschaftlichen Stellenwert von Bildung, Aus- und Weiterbildung, aber auch in der Relevanz, die öffentliche und private Forschungsleistungen in der Grundlagen- und Anwendungsforschung erreicht haben. Besonders nachdrücklich kommt die Wissensintensivierung in den wirtschaftlichen Beziehungen und in der Wissensarbeit zum Ausdruck. In immer mehr Bereichen der Wirtschaft wächst der Bedarf an wirtschaftlich nutzbarem Wissen (Expertise). Zugleich beschleunigt sich die Wissensbasierung der materiellen Produktion und Arbeit. Wissen gilt inzwischen als der wichtigste Produktionsfaktor der Güterproduktion, dessen systematische Weiterentwicklung Produkt- und Prozessinnovationen hervorbringt.
Es zeigt sich, dass der Strukturwandel hin zur wissensbasierten Ökonomie die Handlungsmuster der involvierten Akteure tiefgreifend verändert. Konnten in industriellen Produktionslogiken für die ausführenden Arbeiten Kosten- und Nutzenvorteile durch eine Standardisierung der Arbeits- und Produktionsorganisation erzielt werden, so steht die wissensbasierte Wirtschaft vor der Herausforderung, die Prozesse der Wissensgenerierung und Wissensverarbeitung so zu gestalten, dass Wissensvorsprünge als wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile genutzt werden können. Der zielgerichtete Umgang mit Wissen und Informationen als Antwort auf zunehmend komplexere Problemstellungen erfordert neuartige Koordinations- und Steuerungsformen, die sich auf die Suche, Erforschung und mögliche Anwendungen neuen Wissens beziehen und damit einer Standardisierung und Kontrolle weitgehend entziehen. Auch die räumliche Dimension dürfte von diesem Wandel betroffen sein. Einerseits sind Unternehmen gezwungen, externes Wissen aus unterschiedlichen institutionellen Zusammenhängen für sich zu erschließen und in ihre eigenen Wissens- und Produktionszusammenhänge zu integrieren. Auf der anderen Seite beobachten wir, wie dieses komplexe über große (räumliche) Distanzen organisierte System von Beziehungen einhergeht mit räumlichen Wissenskonzentrationen.
Daraus ergeben sich drei zentrale Fragen:
(1) Was beinhalten die Prozesse der Wissenszusammenführung innerhalb von Innovationsprozessen?
(2) Welche Governance-Formen bilden sich dabei heraus?
(3) Welche Funktionen übernehmen Regionen für die Produktion wissensintensiver Güter und Dienstleistungen und für die Erzeugung des hierfür benötigten Wissens?
2. Dynamiken von Innovationsprozessen als Herausforderung
Wird die Dynamik von Innovationsprozessen betrachtet, so durchläuft eine Innovation – vereinfacht dargestellt – eine Wissenstransformation, die sich aus drei Phasen zusammensetzt: (1) Erkunden/Entdecken, (2) Testen/Prüfen und (3) (kommerzielle) Nutzung. Bezugnehmend auf March[1] definiert Strambach[2] die erste Phase der Wissenserkundung als einen Prozess des Suchens und Findens von bisher ungenutzten Wissenspotentialen, die sich möglicherweise in bestehende Wissenskontexte von Unternehmen integrieren lassen. In der Phase (2) finden hingegen Experimentier- und Validierungsaktivitäten statt, die von den Unternehmen schließlich bis zur Marktreife in der dritten Phase geführt werden. Von zentraler Bedeutung für jeden Innovationsprozess ist die Phase des Erkundens und Entdeckens von Wissen, das sich mit den Wissensbeständen der Unternehmen zu neuem Wissen verbinden lässt. Es ist eine mit großen Risiken verbundene Phase, weil man sich noch nicht sicher sein kann, dass das neue Wissen von praktischem Nutzen für das Unternehmen ist. Speziell in dieser Innovationsphase haben sich zwei Typen der Wissenstransformation entwickelt, einerseits der Typ der kumulativen Wissensanreicherung und andererseits der Typ der Kombination verteilten Wissens.
2.1 Innovationen durch kumulative Wissensanreicherung
Die in Innovationsprozessen bisher am meisten verbreitete Form der Generierung und Anwendung neuen Wissens lässt sich als kumulative Wissensdynamik umschreiben.[3] Klepper[4] hat die spezifische Entwicklung von Innovationsprozessen dieses Typs aus dem sich kumulativ entwickelnden Erbe spezialisierten am Ort gespeicherten Wissens abgeleitet und an Hand von US-amerikanischen Beispielen belegt. Seinen Überlegungen zufolge haben sich regionale Wissens- und Branchenspezialisierungen vor allem durch Ausgründungen, Neugründungen und die evolutorische Entwicklung von Unternehmen an einem Standort ergeben. In diesem Erklärungsmodell wird angenommen, dass den regionalen Innovationsprozessen eine schrittweise Weiterentwicklung der vorhandenen lokalen Wissensbasis zugrunde liegt. Die in der Region in Unternehmen und anderen Organisationen gespeicherte Wissensbasis gibt danach Art und Richtung eines kumulativen, pfadabhängigen Innovationsprozesses vor.[5] Innovationen ergeben sich aus den vorhandenen kognitiven Schemata (dem Vorwissen), die den Prozess der Selektion, Abstraktion, Interpretation und Integration von Informationsangeboten bestimmen. Nach Meusburger[6] übt das Vorwissen eine Filterfunktion aus, die erklären kann, warum bestimmtes Wissen bevorzugt und anderes vernachlässigt wird und warum dieses Wissen nur zwischen Personen, Organisationen und Orten mit ähnlichen Vorbedingungen zirkulieren kann.
Kumulative Innovationsprozesse sind eingebettet in soziokulturelle regionale Kontexte. Diese bilden eine kollektive Ressource die aus gemeinsamen Hintergrundannahmen, Sichtweisen, Erfahrungen, Konventionen und Routinen besteht und auf diese Weise zur Stabilisierung des regionalen Innovationssystems beitragen. Derartige Kontexte bilden sich in den Prozessen wiederholter Interaktion zwischen den regionalen Akteuren heraus, sie prägen die mentalen und kognitiven Modelle und erleichtern die Interaktion zwischen den Akteuren unter Bedingungen unvollständiger Information. Sie verstärken damit zugleich den kumulativen Charakter der Innovationsprozesse und festigen eine Tendenz, sich auf das in der Region verankerte spezialisierte Wissen zu beschränken.[7]
2.2 Innovationen durch Kombination verteilten Wissens
Einen Schritt in Richtung Öffnung der regionalen Innovationssysteme gehen jene Ansätze, die mit Blick auf die wachsende Bedeutung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Innovationssystemen, regionale Innovationsprozesse als Ergebnis eines Zusammenspiels von Hochschulen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen als Wissen generierendes Subsystem auf der einen Seite und dieses Wissen anwendenden Unternehmen auf der anderen Seite betrachten.[8] Ist das Wissen generierende Subsystem breit aufgestellt, kann es den anwendenden Unternehmen auch außerhalb der etablierten regionalen Innovationsroutinen generiertes Wissen (neue Forschungsergebnisse aus dem Wissenschaftssystem) zuspielen, das ihnen wie dem gesamten regionalen Innovationssystem einen Ausbruch aus kumulativen Entwicklungspfaden ermöglicht.
Tabelle 1: Vergleich kumulativer und kombinatorischer Innovationsprozesse
Merkmal |
Innovationen als kumulativer Prozess |
Innovationen als kombinatorischer Prozess |
Kognitive Prozesse: |
Geringe kognitive Distanz: Erweitern/vertiefen der eigenen (sektoralen) Wissensdomäne |
Hohe kognitive Distanz: Verknüpfung unterschiedlicher Wissensdomänen zahlreicher Akteure |
Soziale Beziehungen: |
gemeinsame mentale Modelle, interpersonelles Vertrauen gemeinsames Grundverständnis |
unterschiedliche mentale Modelle, Notwendigkeit von aufwendigen Integrationsleistungen |
Institutioneller Rahmen: |
gemeinsame formelle und informelle Regeln, Gesetze, kulturelle Rahmenbedingungen |
Anpassung an externe Regeln und kulturelle Rahmenbedingungen, Überwindung institutioneller Barrieren |
Organisatorische Strukturen: |
gemeinsame Organisationskultur mit bekannten und anerkannten Regeln und Routinen |
Überbrückung unterschiedlicher Organisationskulturen |
Geographische Muster: |
Regionales Innovationssystem (regionale Cluster, Milieus) |
Multiskalares Innovationssystem (regional, interregional, global) |
Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Kujath & Schmidt 2010
Sah man anfangs diesen Prozess der Wissenskombination noch als einen auf die Region beschränkten Vorgang, deutet derzeit viel darauf hin, dass parallel zur arbeitsteiligen Ausweitung von Produktionsprozessen über die Regionsgrenzen hinweg inzwischen auch Wissen aus ganz unterschiedlichen auf verschiedene Orte verteilten Wissensdomänen bezogen wird und die Region sich damit tendenziell zu einem Wissensknoten oder Innovations-Hub wandelt. Argumentiert wird, aufgrund des sich verschärfenden Innovationswettbewerbs, der globale Dimensionen annimmt, seien die Unternehmen in wachsendem Maße gezwungen, nicht nur periodisch sondern permanent nach neuen Lösungen für neu auftauchende Problem- und Fragestellungen zu suchen und hierfür unterschiedlichstes Wissen aus externen fachlichen Umwelten zu erschließen. Dieser Vorgang wird, im Unterschied zur kumulativen Wissensdynamik, als kombinatorische Wissensdynamik bezeichnet (vgl. Tabelle 1).
Im Rahmen der kombinatorischen Wissensdynamiken wird nicht nur professionelles Wissen aus unterschiedlichen Organisationen zusammengeführt, sondern es werden inzwischen auch Nutzer von Produkten als semiprofessionelle Wissensquellen von den Unternehmen ausgebeutet. Konsumenten werden mit ihrem Alltagswissen zu Ideenlieferanten und Mitentwicklern von Produkten. Sie werden zu einem aktiven Teil einer Produktionskette, beeinflussen die Produktion und beteiligen sich teilweise sogar an der Generierung von Produkten (Design und Produktion on demand). In einem solchen erweiterten Innovationssystem verschwimmen die Grenzen zwischen Nutzern und Produzenten.[9] Seitdem soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Blogs neue erleichterte Möglichkeiten des Wissensaustauschs geöffnet haben, sind die Marktmacht und der Einfluss der Nutzer auf das unternehmerische Handeln merklich gestiegen. Viele neuartige Wissenskombinationen sind erst mit Hilfe des Web 2.0 möglich, wie z.B. Teamwork im Web, netzbasiertes gleichzeitiges Arbeiten mehrerer Menschen an einem Dokument (internetbasierte Redaktionssysteme) sowie Schwarmfinanzierung von Projekten vor allem auf regionaler Ebene durch Interessenten und Unterstützer (Musik, Filme, Bücher, Möbel, lokale Kultur-, Immobilien- und Stadtplanungsprojekte). Zwar laufen die meisten dieser Prozesse im virtuellen Raum ab, d.h. sie lösen sich aus den regionalen Kontexten und bilden eigene themenspezifische Kontexte. Aber alle Akteure sind real und verortet. Zur praktischen Umsetzung bedarf es ebenfalls verorteter Produzenten und Dienstleister, die als Akteure Fähigkeiten entwickeln müssen, sich den virtuellen Innovationsräumen zu öffnen.
3. Vier Governance-Formen der Gewinnung verteilten Wissens
Die große Herausforderung für derart weit gespannte Innovationssysteme besteht darin, außerhalb der eigenen Wissensbasis und des regionalen Settings entwickeltes Wissen zu erkunden und es in die eigenen Wissensbestände zu integrieren. Für diese neue Art der Wissensgenerierung bedarf es besonderer Governance-Strukturen, die die Distanzen zwischen den Akteuren überbrücken können. Sie ersetzen oder reformieren die etablierten Institutionen, Praktiken und unterstützenden Politiken des kumulativen Wissens- und Innovationssystems.[10] Den Akteuren stehen hierfür grundsätzlich vier Governance Formen zur Verfügung.[11]
3.1 Marktbeziehungen
Die einfachste vor allem in der Industrie verbreitete Form der Gewinnung externen Wissens ist die Nutzung von Marktbeziehungen in Form des Erwerbs von Lizenzen und Patenten sowie Auftragsforschung. Der Marktmechanismus erlaubt aber nur kodifiziertes, sehr klar definiertes Wissen zu erwerben, wobei das Ausschluss- und Rivalitätsprinzip immer weniger wirkt, da es immer schwieriger wird – vor allem in der digitalen Welt - Eigentums- und Urheberrechte an Wissen zu sichern. Darüber hinaus wird deutlich, dass eine rigorose Durchsetzung dieses Austauschprinzips den schnell wachsenden Bedarf der Firmen an neuem Wissen nicht befriedigen kann. Kodifiziertes auf Märkten erwerbbares Wissen umfasst nur einen verhältnismäßig kleinen Ausschnitt des für Innovationen benötigten Wissens. Es hilft zum Beispiel nicht weiter, wenn es um das Verstehen und die praktische Anwendung von Wissen aus fremden Wissensfeldern geht oder wenn dieses Wissen noch roh und wenig spezifiziert ist und folglich noch Klärungs- und Lernprozesse erforderlich sind, bevor es in die unternehmerischen Innovationsprozesse integriert werden kann. Jansen[12] sieht die Schwäche von Märkten für den Bezug von externem Wissen darin, dass der Preismechanismus keinen Zugang zu dem hinter dem kodifizierten Wissen liegenden Entstehungs- und Nutzungsbedingungen, die implizit sind, erlaubt. Um sich das Hintergrundwissen anzueignen bedarf es in der Regel einer intensiven Kommunikation mit den Wissenserzeugern. Für derartige Kommunikationsprozesse können die Märkte keinen geeigneten Rahmen abgeben. In den neueren kommunikativen Beziehungen der Wissensarbeit, insbesondere in Forschungs- und Entwicklungsprozessen, werden deshalb die Prinzipien der Sicherung von „intellectual property rights“ bewusst verletzt. Unternehmen öffnen sich einem Wissensaustausch außerhalb von Marktbeziehungen („untraded interdependencies“), etwa in Joint Ventures, strategischen Unternehmensnetzwerken, in Forschungsnetzwerken von Unternehmen und Hochschulen oder in einer Zusammenarbeit mit „Pionierkunden“. Drei – im Folgenden dargestellte - Formen von „untraded interdependencies“ sind in den Prozessen der Gewinnung externen Wissens verbreitetet.
3.2 Unternehmenshierarchien
Während Märkte eine Auseinandersetzung mit den Entstehungskontexten des erworbenen Wissens nicht erlauben, löst die Übernahme des gesamten, Wissen erzeugenden Unternehmens dieses Problem radikal. Vor allem global agierende Unternehmen können sich durch Unternehmensübernahmen und Fusionen Zugang zu externen Wissensbeständen verschaffen. Sie integrieren externes Wissen, indem sie die übernommenen Einheiten in die hierarchische Organisationsstruktur des Unternehmens einbauen und sich damit einen umfassenden Zugriff auf das Wissen dieser Einheit in allen Phasen der Wissenstransformation sichern. Dieses Vorgehen ist bei finanzstarken multinationalen Hochtechnologieunternehmen verbreitet. Sie versuchen auf diese Weise einerseits Konkurrenten von dem Wissen der übernommenen Firma auszuschließen und sich andererseits zugleich einen Innovationsvorsprung zu verschaffen, indem sie das Wissen der integrierten Firma ausbeuten.
Es stellt sich allerdings die Frage, warum viele dieser Transaktionen nicht zum gewünschten Ergebnis führen und das Wissen der übernommenen Firma innerhalb des größeren Verbundes häufig verkümmert. Aus organisationstheoretischer Sicht ist ein Grund sicher die Integration in die hierarchischen Strukturen des übernehmenden Unternehmens. Hierarchien ersetzen den Preismechanismus und sind immer dann leistungsstark, wenn sie sich auf Routinen, also auf die Anwendung bekannten Wissens beziehen. Innovationsprozesse beinhalten dagegen neuartige Kombinationen von Wissen, die in vielfachen Feedback-Schleifen überprüft werden. Die hierfür notwendige Koordination ist in hierarchisch strukturierten Organisationen aufgrund starrer Abläufe und langwieriger Entscheidungsprozesse zwischen den Hierarchieebenen schwierig zu gestalten, weshalb die erwarteten Innovationsimpulse durch Firmenübernahmen häufig nicht eintreten können. Das hierarchische Bereichsdenken macht Unternehmen zwar effizient, erstickt aber das in Unternehmen vorhandene kreative Potenzial, das nur dann zur Entfaltung kommen kann, wenn Wissensschwerpunkte aufeinanderstoßen und sich aneinander reiben können. Um die Innovationspotenziale zu heben, bedürfte es also unternehmensinterner Frei- und Experimentierzonen, in denen Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen und Abteilungen ihr Wissen kombinieren und an der Umsetzung neuer Ideen arbeiten können.
3.3 Kooperationsnetzwerke
Eine Alternative zur Gewinnung von externem Wissen durch Übernahmen stellen Kooperationsnetzwerke zwischen mehreren Firmen dar, die ihr Wissen und ihre Wissensproduktionskapazitäten zusammenführen, z.B. in gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Neues innovationsrelevantes Wissen entsteht hier durch die Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen. Vor allem bei radikalen Neuentwicklungen lassen sich in der Anfangsphase noch keine klar abgrenzbaren Ergebnisse erkennen. In diesen Fällen bieten sich inter-organisatorische Lösungen an, die es den Unternehmen ermöglichen, Teile ihrer Wissensproduktionskapazitäten für gemeinsame Entwicklungsprojekte zusammenführen, um eine von allen Beteiligten nutzbare Wissensgrundlage zu generieren.[13] Bei dieser Governance-Form handelt es sich um eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit mit dem Ziel, unterschiedliche Wissen zu bündeln und dessen Nutzungsmöglichkeiten für ein gemeinsames Projekt (z.B. Elektromobilität, neue Fertigungssteuerung der Industrie 4.0, Ressourceneffizienz, neue Antriebstechnologien in der Schiffahrt usw.) auszuloten. Jeder Kooperationspartner übernimmt jeweils spezifische Aufgaben im Netzwerk und bringt zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels seine Kompetenzen in den gemeinsamen Wissenspool ein.[14] Die Zusammenarbeit bezieht sich meist auf größere inhaltlich und zeitlich begrenzte Projekte, die sich auf die erste Phase der Wissenstransformation (Erkunden/Entdecken) beziehen, während jeder einzelne Partner die Phase der Validierung und des Testens sowie der kommerziellen Umsetzung in eigener Regie durchführt. Dabei wird bewusst in Kauf genommen, dass die Partner einen Zugriff auf die eigenen Wissensbestände und Kontexte der Wissensgenerierung erhalten. Die gemeinschaftliche Generierung neuen Wissens hat schließlich zur Folge, dass alle Beteiligten eine gemeinsame Kontrolle über das neu entstehende Wissen ausüben, aber jeder einzelne Teilnehmer durch abgestimmte Nutzung dieses neuen Wissens mit einer eigenen Innovationsleistung zum Gesamtergebnis beiträgt, das ohne Kooperation nicht zustande käme.[15]
In solchen Netzwerken können die Vielfalt und Flexibilität begrenzenden Nachteile hierarchischer Organisation vermieden und neue Kombinationsmöglichkeiten von Wissen realisiert werden. Nooteboom[16] spricht in diesem Zusammenhang von einer „cross-firm-economy of learning”. Das in solchen Netzwerken generierte Wissen wird interaktiv erzeugt und von den am Netzwerk Beteiligten geteilt. Insgesamt bewegen sich die beteiligten Firmen damit auf einem schmalen Grat zwischen der privatwirtschaftlichen Verwertung von Wissen und einem „co-working“ und co-developing“ in mehr oder weniger offenen Wissensnetzwerken. Je mehr Akteure in die Netzwerke der Wissensgenerierung einbezogen werden, desto mehr neues Wissen ist zu erwarten, desto mehr Akteure gibt es dann aber auch, die sich als potenzielle Verwerter dieses Wissens Konkurrenz machen.
3.4 Praktiker- und Wissens-Gemeinschaften:
Neben und außerhalb der von Unternehmen gestalteten Beziehungen zur Gewinnung externen Wissens gibt es Konstellationen, in denen Personen sich in losen Gemeinschaften zusammenschließen, um gemeinschaftlich ein Problem zu diskutieren und/oder zu lösen, z.B. fachliche Gemeinschaften und Konsumentengemeinschaften (s.o.). Für Unternehmen ist auch dieses Wissen wichtig, weshalb spezifische Formen der Zusammenarbeit mit solchen Zusammenschlüssen gesucht werden. In Gemeinschaften werden auf den unterschiedlichsten Wissensfeldern Erfahrungen ausgetauscht, Hintergrundwissen geteilt und Lernprozesse angestoßen. Das hier generierte Wissen wird außerhalb und neben den miteinander konkurrierenden Unternehmen erzeugt und vergrößert zunächst einmal nur das persönliche Wissen der in einer Gemeinschaft miteinander kommunizierenden Personen ohne einen direkten Bezug zum Wissensbedarf einzelner Unternehmen und ohne ein unmittelbares erwerbswirtschaftliches Interesse zu verfolgen. Am Beispiel des Silicon Valley weist Saxenian[17] zum Beispiel nach, wie in informellen Gemeinschaften Unternehmer und Fachleute zusammentreffen, um technische Informationen auszutauschen und die Gemeinschaft nutzen, um kommerzielle und soziale Beziehungen aufzubauen sowie mögliche neue Geschäftsfelder zu erkunden. Auch in Deutschland haben sich zahlreiche Gemeinschaften ähnlichen Typs als Diskursplattformen, runde Tische oder Foren gebildet, die häufig die Organisationsform von Vereinen annehmen. In ihnen finden sich Personen zusammen, um soziale und wirtschaftliche Themen zu diskutieren, Projektideen zu formulieren, Projekte vorzubereiten, Kontaktnetze auszubauen und zur Bewusstseinsbildung beizutragen.[18]
Neben Gemeinschaften von Experten entwickeln sich in jüngster Zeit viele Nutzer- und Konsumentengemeinschaften, deren Mitglieder mit ihrem semiprofessionellen Wissen soziale Prozesse gemeinsamen Lernens organisieren, die sich um Dinge des alltäglichen Lebens drehen (s.o.). Verstärkt durch das Web 2.0 genießen Gemeinschaften dieses Typs, eine zunehmende Wertschätzung auch bei den Unternehmen, die durch Mitarbeit versuchen, Konsumentenwissen für unternehmerische Handlungskontexte zu nutzen.[19] Heute werden von vielen Unternehmen Konsumenten systematisch als Ideenlieferanten und Mitentwickler von Produkten gewonnen, indem diese in ausgewählten Online Communities gezielt angesprochen werden. Chesbrough[20] ist angesichts dieser Entwicklung der Meinung, dass das meiste neue Wissen außerhalb des Unternehmens zu finden sei und es für Unternehmen infolgedessen eine riskante Innovationsstrategie sei, sich nach außen abzuschirmen und Möglichkeiten der Nutzung des Wissens von Nutzergemeinschaften außer Acht zu lassen.
In Gemeinschaften, gleichgültig, welches Ziel sie verfolgen, wird Wissen nicht mehr als exklusives Eigentum der Unternehmen verstanden, es verteilt sich vielmehr auf Personen aus unterschiedlichen organisatorischen Kontexten wie Unternehmen, Kunden, Zulieferer, Wettbewerber, Wissenschaft und Forschung. Gemeinschaften sind informelle wissensbasierte Strukturen, innerhalb derer die Akteure nur begrenzt einen Zugriff auf das Wissen der anderen Mitglieder haben und auch nicht exklusiv darüber verfügen können. Chesbrough[21] sieht in diesen Gemeinschaften deshalb den Keim eines die Wissensökonomie prägenden neuen Ansatzes der „open innovation“. Das in solchen Gemeinschaften generierte Wissen erschwert zwar aus unternehmerischer Sicht dessen Integration in die eigenen Wissenskontexte, denn die von der Gemeinschaft in der Regel erzeugten frei verfügbaren Wissensergebnisse sind häufig nicht auf die unternehmerischen Anforderungen zugeschnitten. Anders auch als in Kooperationsarrangements besteht nur eine begrenzte Gestaltbarkeit des Prozesses der Wissensgenerierung. Aber sie sind gleichwohl wichtige Organisationsformen, in denen neue Ideen und kritische Auseinandersetzungen um ein Wissensthema einen Artikulationsraum finden und insofern auch das Wissen der Unternehmen bereichern.
4. Region als Ort der Verarbeitung global verteilten Wissens
Die dargestellten Governance-Formen belegen, dass ein Kernproblem der Wissensökonomie die Art und Weise ist, wie die Zusammenführung verteilten Wissens koordiniert und organisiert wird. Im Zentrum steht bei allen Governance-Formen das Bemühen, Distanzen zwischen unterschiedlichen Wissensschwerpunkten, Unternehmen, Personen und nicht zuletzt Regionen zu überwinden. Sorgt der Erwerb von externem Wissen über die Märkte für einen Zufluss von Wissen in die Region? Sind die regionalen Firmen innerhalb eines internationalen Kooperationsnetzwerks zentrale Wissensknoten? Fließt den regionalen Firmen durch Fusionen mit anderen Firmen Wissen zu oder fließt das regionale Wissen ab? Gelingt es den Unternehmen fachliches Wissen aus Fachgemeinschaften und Kundenwissen aus Nutzergemeinschaften für den regionalen Produktionsstandort zu kanalisieren? Die Perspektive der Regionen als Innovationsstandorte hängt also davon ab, inwieweit es möglich ist, sie zu Orten zu gestalten, die alle wichtigen regionalen Wissensträger befähigt und animiert, auf innerregionales und weltweit verteiltes Wissen im Rahmen der vier Governance-Formen zuzugreifen.
4.1 Begrenzte regionale Absorptionsfähigkeit verteilten Wissens
In Bezug auf Innovationsprozesse und die damit verbundenen Wissensdynamiken wird in weiten Teilen der Literatur der Lokalität bzw. der räumlichen Nähe eine herausragende Rolle zugesprochen: Lernen und Innovation gelten als spezifische örtliche Phänomene. Räumliche Nähe ermögliche intensive Face-to-Face-Interaktion, helfe, die kognitiven Distanzen zu verringern, diene der Entfaltung einer gemeinsamen Sprache, einer erleichterten Beobachtung von Wettbewerbern und schaffe vertrauensvolle Beziehungen zwischen den Akteuren. Vor allem dem impliziten, stillen (tacit) Wissen, das z.B. als Know-how schwer artikulierbar ist und auch bei der Verarbeitung und Kommunikation kodifizierten Wissens eine wichtige Rolle spielt, wird eine starke Bindung an den Ort zugeschrieben. Diese Argumentation findet sich in Theorieansätzen wieder wie den „innovativen Milieus“[22], den „regionalen Innovationssystemen“[23] und den regionalen Clusteransätzen.[24] In ihnen wird durchweg angenommen, dass Kontakt- und Kooperationsnetzwerke, in denen in formellen und informellen Beziehungen zwischen Wettbewerbern und komplementären Akteuren Wissen ausgetauscht, gemeinsame Überzeugung generiert und die Durchführung von Innovationen ausgelotet werden, besonders distanzsensitiv und auf die Vorteile räumlicher Nähe angewiesen sind. In diesen Modellen werden letztliche Innovationsansätze beschrieben, die Firmen aus einem lokalen Wissensvorrat schöpfen lassen und diesen in der Regel in kleinen Schritten weiterentwickeln (kumulative Innovationsprozesse).
Regionale Wirtschaftscluster bedürfen heute, unter den Bedingungen eines weltweit ausgetragenen Innovationswettbewerbs, jedoch auch der Wissensanreicherung von außerhalb. Firmen in regionalen Clustern können nur noch dann erfolgreich, d.h. innovativ sein, wenn sie nicht nur ihre innerregionale Wissensbasis nutzen, sondern als Mitglied überregionaler Lern- und Innovationsnetzwerke oder Gemeinschaften externes Wissen aufspüren, das sich mit ihrem lokal gebundenen spezialisiertem Wissen kombinieren lässt (kombinatorische Innovationsprozesse). Für die regionalen Firmen ergeben sich daraus spezifische Herausforderungen. Diese bestehen weniger darin, die lokale Wissenszirkulation zu organisieren. Entsprechende Aktivitäten stoßen auf wenig Widerstand und tragen dazu bei, die an die Lokalität gebundenen Fähigkeiten und Kenntnisse, die den Stand der Technik repräsentieren, zu bewahren und zu replizieren. Die Herausforderung besteht vor allem darin, Zugang zu neuesten Erkenntnissen, zu den besten Kennern eines Fachgebiets oder zu Partnern zu erlangen, die in den meisten Fällen nicht in räumlicher Nähe zu finden sind.[25]
Wie bereits erläutert, ist die Gewinnung externen Wissens im Rahmen von Marktbeziehungen zu externen Wissensanbietern nur sehr begrenzt möglich und bedarf stattdessen einer intensiven Kommunikation mit externen Wissensträgern im Rahmen von „untraded interdependencies“, durch Übernahme externer Firmen, durch Kooperationsnetzwerke mit externen Partnern oder durch Partizipation an den Diskursen von Gemeinschaften. Eine Kommunikation im Rahmen von „untraded interdependencies“ verlangt von den beteiligten Akteuren jedoch die Fähigkeit, externes Wissen zu absorbieren, d.h. in der eigenen Region nicht angebotene Informationen zu verstehen und innerhalb des eigenen Wissenskontextes zu verarbeiten. Den regionalen Firmen fehlen häufig derartige Voraussetzungen, so dass die Bedeutung neuer an anderen Orten gewonnener Sichtweisen, Erkenntnisse und Technologien übersehen wird und eine Kommunikation hierüber nicht zustande kommt. Der einmal eingeschlagene Innovationspfad innerhalb einer Region lässt sich häufig nur innerhalb des eingespielten Wissenskorridors weiterentwickeln und schließt Beziehungen zu Wissensquellen aus, die sich außerhalb dieses Korridors befinden (Lock-In-Effekte).
Sollen die eigenen Wissensgrenzen überschritten werden und die Absorption fremden Wissens gelingen, bedarf es in solchen Fällen vermittelnder Akteure, die in beiden Wissenskontexten beheimatet sind und zwischen beiden Verknüpfungen herstellen können. Dies lässt sich anschaulich am Beispiel der Schweizer Uhrenindustrie zeigen. Die Schweizer Uhrenindustrie, die ursprünglich ein in sich abgeschlossenes regionales Innovationssystem im Schweizer Jura bildete, das von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) getragen wurde und sich auf kumulative Innovationen stützte, stand mit dem Aufkommen neuer Quarzuhren aus Asien vor dem Ende. Sie ist mittlerweile jedoch durch Kombination der eigenen Technik mit neuem Wissen aus Bereichen wie den Materialwissenschaften, dem Design, der Mode und des Marketing in der Lage, Produkte von besonderem Wert mit besonderen immateriellen Attributen zu schaffen.[26] Die Integration des regionalen Wirtschaftsschwerpunktes in neuartige weit gespannte Innovations- und Wissensnetzwerke ging in diesem Fall von weitsichtigen Unternehmern aus, die nach Übernahme der kleineren vor dem Bankrott stehenden lokalen Fertigungsbetriebe als „boundary spanners“ Brücken zu externen Unternehmen mit anderen Wissensschwerpunkten herstellten. Von dieser Zusammenarbeit gingen neue Innovationsimpulse aus, die die regionalen Standorte der Uhrenproduktion stabilisierten. Innovationsprozesse entfalten sich jetzt arbeitsteilig mit mehreren Partnern an unterschiedlichen Standorten in transdisziplinären Kontexten. Andere Bespiel zeigen, dass durch zielgerichtete Interventionen, z.B. die Gründung einer Hochschule langfristig die Wissensgrundlagen erweitert und neue Innovationsoptionen in einer Region erschlossen werden können, sofern die Hochschule und ihre Akteure neben ihren beiden Hauptaufgaben Lehre und Forschung als „third mission“ sich der Entwicklung ihrer Region verpflichtet fühlen.[27] Hochschulen sind mit ihrem Lehrpersonal und ihren Studenten auf vielfältige Weise in global aufgestellte fachliche Wissens-Gemeinschaften eingebunden und können aus diesen heraus für einen ständigen Zustrom externen Wissens in die Region sorgen.
4.2 Typen regionaler Entwicklungspfade und Verflechtung
In Deutschland finden die Annahmen sowohl hinsichtlich einer pfadabhängigen räumlichen Spezialisierung der wissensbasierten Wirtschaft als auch der Überwindung pfadabhängiger Entwicklungen durch Anschluss an externe Wissensschwerpunkte in der Realität eine sichtbare Bestätigung.[28] In der wissensökonomischen Ausdifferenzierung der Regionen spiegelt sich nicht nur eine Tendenz regionalwirtschaftlicher Profilierung, gestützt auf selektive Wissensschwerpunkte der Wissensökonomie, sondern gleichzeitig auch eine Einbindung der Unternehmen und anderer regionaler Wissensträger in überregionale, mittlerweile sogar globale Wissensaustauschbeziehungen. Beschränkten sich in der Vergangenheit die internationalen Beziehungen zunächst auf den Warenaustausch, folgte darauf der Aufbau von internationalen Wertschöpfungsbeziehungen im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung. Darauf aufbauend haben sich bis heute vielfältige Formen einer internationalen Zusammenarbeit bei der Wissensgenerierung über Wertschöpfungsstufen hinweg gebildet: Z.B. gemeinsame Entwicklungsteams, in denen Mitarbeiter in verschiedenen Phasen virtuell oder an einem Standort zusammenarbeiten sowie institutionalisierte Formen des Wissensaustausches (Ideenworkshops, Experten- und Stakeholdermeetings).
Vielfältig strukturierte Regionen der Wissensökonomie:
Am auffälligsten ist der regionsübergreifende Wissensaustausch in den großen Agglomerationen (neben den drei Millionenstädten Berlin, Hamburg, München sind dies Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern und ihr Umland, z.B. Frankfurt, Köln, Stuttgart, Nürnberg, Leipzig, Dresden, Hannover) entwickelt. Hier haben sich mehrere wissensökonomische Spezialisierungen und vielfältige internationale Vernetzungen entwickelt. Wissensintensive unternehmensbezogene Dienstleistungen, die Kultur- und Kreativwirtschaft, aber auch die Spitzentechnologie sowie Wissenschaft, Forschung und Bildung prägen das wissensökonomische Profil. Gestützt auf die Vielfalt an Wissensschwerpunkten ist die wissensbasierte Wirtschaft in diesen Regionen in der Regel breiter aufgestellt als in anderen Regionen. Wegen der Rolle als Kreuzungspunkte der Telekommunikation und des Personentransports bilden diese Agglomerationen überdies privilegierte Orte für die Organisation von überregionalen Kooperationsnetzwerken und fachlichen Wissensgemeinschaften. Hier lässt sich eine temporäre physischer Nähe zwischen Wissensträgern, die weltweit verteilt sein können, herstellen.
Aus diesen, den inner- wie überregionalen Wissensaustausch begünstigenden Rahmenbedingungen von großen Agglomerationen wird häufig der Schluss gezogen, nur an diesen Orten könne sich die wissensbasierte Wirtschaft entfalten und zugleich – in einem sich wechselseitig verstärkenden Prozess – zur weiteren Agglomerationsbildung beitragen. Diese Entwicklung kann allenfalls der Tendenz nach bestätigt werden. Nicht alle Agglomerationen sind in der Lage, durch Wissenskombinationen ausgelöste Lern- und Innovationsdynamiken zu stützen, (z.B. alte Industrieregionen) und es gibt Regionen, die trotz ihrer Abgelegenheit und ihres vergleichsweise schmalen Wissensprofils dennoch eine tragende Rolle in der Wissensökonomie spielen. Zumindest in Deutschland lässt sich neben den Großstadtregionen eine Vielzahl von Regionstypen nachweisen, die in unterschiedlicher Weise wissensökonomisch spezialisiert und überregional verflochten sind.[29]
Wissenschafts- und Dienstleistungsregionen:
Bundesweit haben sich in Nachbarschaft zu Hochschulen und öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen neue Perspektiven für viele Regionen an den Rändern der Agglomerationen oder in ländlichen Räumen mit kleineren und mittleren Großstädten ergeben. Sie haben von einer schwachen industriellen Basis aus neue wissensökonomische Perspektiven in den Bereichen privater Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen, unternehmensbezogener Beratung sowie in der Informations- und Medienindustrie gefunden. Zu diesem Regionstyp gehören insbesondere auch kleinere Großstädte mit ihrem Umland wie Münster, Bonn, Potsdam, Jena, Kaiserslautern. Das regionale Innovationssystem ist hier in besonderem Maße geprägt durch die dominante Stellung der Hochschulen als einer regionalen Wissensquelle, die über ihre Einbindung in internationale wissenschaftliche Gemeinschaften der Region beständig neues Fachwissen aus aller Welt zuführen.[30]
Hochtechnologieregionen:
Vor allem in Westdeutschland verbreitet ist außerhalb der Agglomerationen ein Regionstyp, der sich auf eine pfadabhängige, lokal verwurzelte Entwicklung der Industrie und ihre in Produktionsprozessen entstehenden Wissensprofile stützt (Baden-Württemberg, Südbayern, Teile von NRW, Hessen und Niedersachsen). Das in lokalen Anwendungskontexten entstehende Wissen dominiert das ökonomische und gesellschaftliche Geschehen in diesen Regionen. Dieser Entwicklungspfad erfährt derzeit eine wissensgetragene Transformation, indem das Qualifikationsniveau der Menschen – durch Erstausbildung und Weiterbildung – auf ein akademisches Niveau angehoben wird und Forschung und Entwicklung in die Innovationsprozesse der meist klein- und mittelständischen Wirtschaft Einzug halten. Für die Unternehmen ist die Herstellung eine Verbindung zu den globalen Wissensströmen inzwischen eine zwingende Notwendigkeit, um den Anschluss an die weltweit stattfindende Innovationsdynamik im Hochtechnologiebereich nicht zu verpassen. Eine der großen Herausforderungen ist dabei die Verknüpfung des Know-hows der materiellen Fertigungsverfahren und Produkte mit IT und elektronischer Steuerung (Mechatronik, smart factory usw.). Da das lokale Wissen an den lokalen Kontext gebunden ist, der die Region nach außen abschließt und Barrieren schafft, ist deren Überwindung mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Soweit die Unternehmen dies nicht selbst leisten, indem sie z.B. entsprechendes Fachpersonal einstellen, sind es auch hier auf die Wissens- und Technologieschwerpunkte der Region fokussierte Hochschulen und spezialisierte Dienstleistungsunternehmen, die mit ihrem fachlichen Wissen helfen, die regionalen Wissensressourcen in überregionale Lern- und Innovationsnetzwerke einzubinden.[31]
Regionen im Wandel - basierend auf Hochtechnologie:
Die wissensbasierte wirtschaftliche Dynamik erfasst auch Regionen, die bisher im Schatten der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung gestanden haben. Sie sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt (z.B. Umland von Berlin, Emsland, Sigmaringen, Regionen in Thüringen). Regionen dieses Typs besitzen bisher kein ausgeprägtes wissensökonomisches Profil. Sie befinden sich aber in einem Aufhol- und Umgestaltungsprozess. Von einer handwerklich-industriellen Ausgangsbasis aus, unterstützt oft durch einen Ausbau akademischer Bildungsangebote und anwendungsbezogener Forschungseinrichtungen, suchen sie meist Anschluss an Entwicklungen, wie sie an den Hochtechnologiestandorten bereits stattfinden. Verbunden ist dieser Prozess mit einem starken Anstieg der Beschäftigtenzahlen in einzelnen Technologiefeldern.
Regionen ohne Dynamik:
Diese Regionen partizipieren bisher kaum an der wirtschaftlichen Entwicklung hin zu wissensökonomischer Beschäftigung und sind in einigen Fällen auch durch eine leicht abnehmende Bedeutung der Wissensökonomie gekennzeichnet. Innerhalb dieses Typs finden sich viele ländliche Regionen, die agglomerationsfern und durch Klein- und Mittelstädte geprägt sind (z.B. Ostvorpommern, Nordseeküste, Teile der Südpfalz).
Von diesen fünf wissensökonomischen Regionstypen sind die vielfältig strukturierten Regionen (große Agglomerationsräume) zweifellos am stärksten mit externen Wissensquellen verflochten, während die Regionen ohne Dynamik weitgehend von externen Verflechtungszusammenhängen ausgeschlossen sind. Die anderen Regionstypen sind mit ihrem spezialisierten, aber begrenzten Wissensprofil nur auf wenigen Wissensfeldern in überregionale Kooperationsnetzwerke und Gemeinschaften eingebunden.
5. Schlussfolgerungen für die Regionalpolitik
Die Regionen sind die Ausgangsbasis für die Ausbildung wettbewerbsfähiger Wirtschafts- und Wissenskonzentrationen. Ohne regionale wissensökonomische Profilierung, die auf den endogenen Potenzialen aufbaut (kumulative Wissensdynamik), können die Regionen im globalen Innovationswettbewerb nicht bestehen. Eine allein auf die inneren wissensökonomischen Gegebenheiten der Regionen bezogene Betrachtung wird den dargestellten regionalen wissensökonomischen Profilierungen jedoch nicht gerecht, denn die Besonderheiten der Regionen sind nicht das Ergebnis isolierter regionaler Aktivitäten, sondern ergeben sich vielmehr aus Wettbewerbs- und Selektionsprozessen, denen jede Region in überregionalen, tendenziell globalen Zusammenhängen ausgesetzt ist, und die in Profilierungs- und Teilhabebemühungen resultieren. Wettbewerbsfähigkeit kann nur dann entstehen, wenn die Akteure der Regionen in der Lage sind, sich in überregionale Netzwerke und Gemeinschaften des Wissensaustausches und des Lernens einzubinden und ihre Ressourcen dort zur Entfaltung kommen zu lassen. Die Bedeutung der Region ist also relativ und abhängig von der Fähigkeit der regionalen Akteure, externes Wissen zu absorbieren, leistungsfähige Governance-Strukturen insbesondere in Form von Kooperationsnetzwerken und Gemeinschaften zu bilden, die Zugang zu verteiltem externen Wissen ermöglichen.
In den genannten, wissensökonomisch begünstigten Agglomerationen finden diese Prozesse größtenteils „von selbst“ statt. In den anderen, wissensökonomisch peripheren oder weniger international verflochtenen Regionen erfordert die Entwicklung derartiger Strukturen dagegen gezieltes, politisches Handeln das einerseits der Entwicklung der innerregionalen Wissensbasis dient und andererseits durch Einbindung in überregionale Kooperationsnetzwerke und Gemeinschaften externes Wissen für die wissensbasierte Wirtschaft der Region erschließt.[32]
Regionale Ebene:
Zur Stärkung des regionalen Wissensschwerpunktes ist es unerlässlich, eine Zusammenarbeit mit relevanten Wissensträgern aus der Region zu organisieren. Das erfordert eine wissensbasierte lokale Moderations- und Koordinationsstrategie, mit deren Hilfe die Integration bzw. Bündelung verschiedener Wissensnetzwerke, die in den Bereichen der Bildung, Kultur, Forschung und Wirtschaft vor Ort oft bereits existieren, gefördert wird. Hochschulen können in diesem Zusammenhang Treiber einer Weiterentwicklung der Wissensbasis sein, wenn sie neben ihren beiden Hauptfunktionen der Lehre und Forschung sich als lokale und regionale Akteure betätigen. Dadurch können kritische Massen entstehen, die durch thematische Netzwerke gebildet werden und die helfen, regionale Profile zu entwickeln bzw. Entkoppelungsprozessen entgegenzutreten.
Überregionale (nationale und globale) Ebene:
Die überregionale Ebene spielt im Rahmen einer Strategie der Erweiterung des lokalen Wissensschwerpunktes eine besondere Rolle, die jedoch von regionalen Akteuren oft vernachlässigt wird. Während in den Agglomerationen eine große Wissensvielfalt besteht, die auch durch eine internationale Zuwanderung in diese Räume gestützt wird, ist die Wissensgrundlage in den kleineren Zentren außerhalb der Agglomerationen vergleichsweise schmal. Sie erweitert sich auch nicht automatisch, sondern bedarf hierzu besonderer Anstrengungen. Zentral hierfür ist eine überregionale Kommunikationskompetenz, z.B. durch Spracherwerb oder Erlernen von interkultureller Teamfähigkeit. Nur wenn diese Kompetenzen vorhanden sind, wird es den lokalen Akteuren möglich, die durch fachliche Disziplinen oder kulturelle Unterschiede bestimmten Distanzen zu überbrücken, externes Wissen zu absorbieren und grenzüberschreitende Innovationsprozesse anzuregen. Diesem Ziel dienen auch besonders in peripheren Regionen wichtige Rückholstrategien für Personen, die die Region für eine bestimmte Lebensphase verlassen haben und grundsätzlich rückkehrwillig sind. Die Bedeutung von Rückholstrategien besteht darin, dass an den Heimatstandort zurückgekehrte Wissensarbeiter oft weiterhin ihre Beziehungsnetzwerke zu den externen Wissensstandorten aufrecht erhalten und als „boundary spanners“ fähig sind, regionsexternes Wissen von dort in den lokalen Raum zu transferieren. In nahezu allen international verflochtenen, wirtschaftsstarken Regionen ist der Transfer externen wissenschaftlichen Wissens durch Hochschulen im Rahmen ihrer „third mission“ ein weiterer unverzichtbarer Bestandteil. Für die Netzwerkbildung über große räumliche Distanzen sind ferner leistungsfähige über Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) hergestellte Verbindungen eine notwendige technische Voraussetzung. Ein weiterer zentraler Baustein ist in materieller Hinsicht die Sicherstellung einer Anbindung an Hochleistungsverkehrsnetze, etwa die Anbindung an die stark frequentierten Bahnhöfe des ICE-Grundnetzes, und in diesem Zusammenhang auch die Schaffung von Gelegenheiten für temporäre Kontakte (Messen, Veranstaltungen) im Zentrum der Region. Schließlich ist für die internationale Kommunikationsfähigkeit einer Region ein lokal-regionales Image (Raumbild) wichtig, das die Region im internationalen Wettbewerb positionieren hilft.
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[21] Ebenda
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[27] Pasternack, P. (2013), S. 91f.
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[29] Kujath, H. et al. (2008); Stein, A.; Kujath, H.J. (2013)
[30] Siehe hierzu auch den ESPON Forschungsbericht von Capello, R.; et al. (2013)
[31] Ebenda
[32] Siehe hierzu auch: Stein, A.; Kujath, H.J. (2013), S. 166ff.